Konrad Lorenz (1903-89), östr. Verhaltensforscher sagte mal:
Gedacht heißt nicht immer gesagt, gesagt heißt nicht immer richtig gehört, gehört heißt nicht immer richtig verstanden, verstanden heißt nicht immer einverstanden, einverstanden heißt nicht immer angewendet, angewendet heißt noch lange nicht beibehalten.
Etwas freier zitiert und auf die Schreib-Domäne angewendet heißt das: Schreib doch bitte so, dass der Leser es auch verstehen kann. Aber wie messe ich die Lesbarkeit von Texten?
Kürzlich bat ich einen Arbeitskollegen, mir zu einem Sachverhalt „ein – zwei Sätze“ per Mail zu schicken. Mir war klar, dass der Sachverhalt zu komplex war, um ihn in dieser Kürze darzustellen. Ich habe dem Kollegen daher freigestellt, es doch wie Thomas Mann zu halten, der ja für seine Bandwurmsätze bekannt ist. Wikipedia stellt das in einem Artikel sehr schön zusammen: durchnittlich 31 Worte je Satz, empfohlen sind 10 bis 15.
Wir können gut zusammen arbeiten, ich habe meine Informationen daher in lesbaren Sätzen bekommen. Aber was machen eigentlich „lesbare“ Sätze aus? Schaut Euch dazu den ganzen Wikipedia Artikel an, der mehrere Ansätze zur Bewertung von Lesbarkeit erläutert.
Ich habe also mal meinen vorigen Blog-Eintrag von dem Tool von Wortliga prüfen lassen. Die Analyse zeigte freundliche Ergebnisse mit Potenzial zur Verbesserung. Viele Tipps machen Sinn, das Tool hat aber Grenzen – ganz vielleicht hat auch meine Einsicht in die Validität des Tests ihre Grenzen. Ich wende aber weiterhin das Wortliga-Tool auf meine Texte an, vielleicht werden die Artikel ja „lesbarer“. Schaden wird es sicher nicht. Schauen wir uns diesen Artikel an: Nur die hohe Anzahl an Füllwörtern wird mit der Farbe rot kritisiert. Nun, ganz vielleicht wusste ich das schon vorher. Aber irgendwie (ups, schon wieder drei) mag ich das.
Was bleibt für mich?
Zwei Dinge sind zu tun:
- Ich versuche die (meisten) Regeln für gute Lesbarkeit meiner Texte zu befolgen.
- Gute Lesbarkeit ist notwendig aber nicht hinreichend: Der Artikel muss auch eine Nachricht haben. Wenigstens einen Inhalt. Naja, vielleicht reicht es auch, wenn er wenigstens unterhält.
Eine Antwort zu “Lesbarkeit von Texten”
[…] Artikel Lesbarkeit von Texten habe ich mich mit den Grundregeln des Schreibens beschäftigt, die die Verständlichkeit von Texten […]