Im Beitrag „Was soll ich tun?“ lag der Schwerpunkt auf dem „Sollen“ – unser Geburtstagskind Kant hat dazu einiges geschrieben. In diesem Beitrag soll es um das „Tun“ gehen, insbesondere um den Übergang vom Denken ins Tun. Das ist immer dann nicht einfach, wenn man nicht weiß, ob man schon zu Ende gedacht hat – aber da gibt es ja Ideen, wie man sich helfen kann. Wir schauen uns dazu das Entwicklungsquadrat an und können vom Denken ins Handeln kommen.
Ihr werdet mir sicher zustimmen, wenn ich sage, dass Tun, ohne darüber nachgedacht zu haben, genauso falsch ist, wie Denken ohne jemals das Erdachte auch umzusetzen. Es geht also um die richtige Balance aus Denken und Handeln. Wir können diese Aufgabe sehr schön in einem sogenannten Entwicklungsquadrat darstellen. Dieses Verfahren kenne ich vom Kommunikations-Guru Friedemann Schulz von Thun, er selbst hat aber mal richtig gestellt, dass es eine viel längere Historie hat.
Zwischen Denken und Handeln
So ein Entwicklungsquadrat zum Thema „Handeln / Denken“, dass die Tugenden und ihre entarteten Varianten enthält, seht Ihr in folgendem Bild.
Entwicklungsquadrat „Handeln / Denken“
Wir sehen insbesondere, dass die balancierten Schwestertugenden des Handelns und des Denkens in moderater Ausprägung freundliche Ergänzungen zueinander sind und einfach eine persönliche Neigung sind, während die entarteten Ausprägungen schwierig zu vereinen sind.
Erkennen wir nun, dass bei uns der Übergang vom Denken zum Handeln „schwierig“ ist, liegen wir vermutlich mit unserem Charakter eher unten links im Bereich des „blockierenden Grübelns“ mit der Entwicklungsrichtung hin zum „Besonnenen Handeln“, was unser Ziel sein sollte.
Die Entwicklung
Wie können wir nun ins Handeln kommen, wenn wir erkannt haben, dass wir dazu neigen, zu viel zu Grübeln?
Zu dieser Problemstellung gibt es mehr als 32Mio Suchergebnisse im Internet! Da ist es sicher nicht hilfreich, selber alles durchzulesen. Der moderne, Internet-affine Philosoph befragt also den Chatbot seiner Wahl und bittet um Hilfe: Ich habe mir für die Rechereche dieses Artikels die Hilfe von OpenAI’s neuestem Modell gegönnt (siehe unten).
Die Aufgabe ist nun aber zunächst nicht, die 10 Ideen der KI auszuprobieren, sondern eine andere: ich muss für mich anerkennen, dass ich zum Grübeln neige und den Wunsch habe, mich hin zum Handeln entwickeln zu wollen. Wenn ich diesen Wunsch nicht habe, also nicht anerkenne, wo ich stehe und wo ich lernen möchte, hilft mir auch das neueste KI-Modell nichts. Wie in jeder geplanten persönlichen Entwicklung ist das Anerkennen und Würdigen des aktuellen Zustandes ein wichtiger Start.
Also – wir haben fertig gewürdigt – und würden jetzt gerne anfangen zu lernen. Wir wollen ja schließlich ins Handeln kommen, nicht wahr?
- Stelle Dich auf einen Weg des Ausprobierens ein. Den Schalter für „ab jetzt überlege ich genau richtig viel und setze es anschließend auch gelungen um“ gibt es nicht.
- Gehe eher kleine und überschaubare Schritte in Deiner Entwicklung – so kommst Du auch vorwärts.
- Etabliere Routinen, die für dich passen. Messe Dich nicht mit den Typen, die um 5 Uhr aufstehen, kalt duschen, dann auch bei Regen joggen gehen, um sich dann ab 6:30 Uhr zum Meditieren hinzusetzen, bevor sie ihr Quinoa-Müsli mit Bio-Hafermilch einwerfen.
- Feiere den Erfolg und tröste dich, wenn etwas nicht geklappt hat. Schokolade ist die Antwort auf alle Fragen.
- Hole Dir (menschliche) Unterstützung.
Was Du inhaltlich tun solltest, hast Du ja vermutlich schon gründlich überlegt, oder? Bevor Du aber loslegst, ist meine Empfehlung, Dein geplantes Vorgehen durch jemanden Drittes hinterfragen zu lassen.
Was bleibt für mich?
Ich bin eher Grübel-gefährdet und neige dazu, Dinge einmal mehr zu durchdenken. Dieser Artikel ist also nicht nur von mir sondern auch für mich.
Prompts bei ChatGPT 4o
- Chatbot: https://chatgpt.com
- Entwerfe ein Entwicklungsquadrat mit den Aspekten Handeln und Nachdenken.
- Mache mir ein paar Vorschläge, wie ich vom Grübeln ins Handeln übergehen kann.